Gestern war ich mit einem Tierheim Welli, der bei einer Freundin einziehen darf beim vk TA zum Eingangs-Check. Das hat sich gelohnt..... - Trichonomaden - Bakterien - Megabakterien im Abstrich. Ein Volltreffer, den weder ich, noch der Doc zunächst vermutet hatten.
Wäre dieser Vogel ohne Untersuchung in einem Schwarm integriert worden. hätte der gesamt Schwarm sich anstecken können.
Ein Eingangs-Check ist überzeugend, oder?
Liebe Grüße Elsbeth
Der Alltagstrott ist nicht ungefährlich. Er mag uns darüber hinwegtäuschen, dass jeder Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde einzig sind.
Elsbeth, kannst du uns ganz kurz anreißen, was es bedeuten kann, wenn ein Vogel die anderen damit ansteckt? Wie macht ein vogelkundiger Tierzarzt (vk TA) denn den Test und ist es sehr kostspielig?
Ich frage das jetzt zwar auch für mich, aber vor allem für die Leuz, die vielleicht ihre ersten Vögel bekommen und dann aus Respekt vor dem Unbekannten dann den Gang zum vk TA scheuen.
Wenn dieser Welli, der ja noch symptomlos war,ohne Check in den Schwarm gekommen wäre, wären alle Tiere erkrankt. Wahrscheinlich auch erst einmal symptomlos, aber geschwächte Tiere hätte es auch töten können.
Bakterien sind oft als Sekundärerkrankung zu finden, ja nachdem welcher Art diese sind, könnte auch hier eine Bestandsbehandlung bei Übertragung nötig werden.
Megabakterien sind ebenfalls "ansteckend". Da im Zielschwarm keine Megabakterien getestet wurden, erschien es uns nicht sinnvoll einen Vogel mit Megas in den Bestand zu integrieren (wobei ich die Durchseuchungsrate schon relativ hoch einschätze....).
Der Eingangs-Check beim vogelkundigen Tierarzt besteht aus: Allgemeine Untersuchung - Augen, Ständer, Kloake, Schnabel zum Ausschluss von Räudemilben, die als borkige Beläge an den vier markanten Stellen zu finden sein könnten (http://www.welli.net/grabmilben.html) - Gefieder wird auf Vollständigkeit oder Auffälligkeiten untersucht, z.B. fehlende Schwungfedern, Gefiederverfärbungen, Federdeformationen usw. Mikrobiologische Untersuchung - Kropfabstrich; dazu wird ein steriles "Wattestäbchen" (das ist nicht der Fachausdruck) in den Kropf eingeführt und den anhaftenden Inhalt unter dem Mikroskop zu untersuchen - Kloakenabstrich; ein weiteres steriles "Wattestäbchen" wird in die Kloake eingeführt und ebenfalls unter dem Mikroskop untersucht - Sammelkotprobe wird ausgewertet, dazu wird der Kot von 3 Tagen gesammelt und ebenfalls untersucht.
Mit den Abstrichen kann man Bakterien, Hefen, Megabakterien, Trichonomaden, Spirochäten und andere Erreger diagnostizieren. Die Voraussetzung ist allerdings, dass man in der Mikrobiologie darauf ausgebildet wurde, diese Erreger zu erkennen. Im Sammelkot findet mann ggf. noch Wurmeier oder andere Parasiten. Vogelkundige Tierärzte sind darin fit, Erreger und Parasiten zu erkennnen und zu behandeln.
Die Kosten der Behandlung werden variieren (je nach Praxis), je nachdem ob eine weitere Untersuchung nötig wurde, zum Beispiel das Anlegen von Kulturen zur Bestimmung des Erregers. Ich würde hier einfach dazu raten, den vogelkundigen Tierarzt anzurufen und vor Ort nachzufragen. Es nutzt wahrscheinlich wenig, wenn ich die Kosten nenne, die hier entstanden sind.
Es ist übrigens nicht der erste Fall mit Trichonomaden.....
Liebe Grüße Elsbeth -
Zuletzt geändert von Elsbeth am 06.09.2014 7:04 am, insgesamt 1-mal geändert.
Der Alltagstrott ist nicht ungefährlich. Er mag uns darüber hinwegtäuschen, dass jeder Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde einzig sind.
Das ist also Elsbeths "Kurzes Anreißen" (wie von mir gewünscht) Na, wenn man sich nun nicht ein gutes Bild machen kann, was einen erwartet, dann weiß ich auch nicht. Mit den Kosten hast du natürlich Recht - einfach anrufen und es ist nicht selten viel weniger, als man denkt.
Vielen Dank, Elsbeth, dass du dir so viel Zeit dafür genommen hast!